Angeborene Katarakterkrankungen bei Babys
Kinder und Erwachsene erleben eine Trübung der Augenlinse. |
Der Entwicklungsverlauf bei der Ausbildung des menschlichen Auges im Säuglingsstadium ist erstaunlich. Werden anfangs nur Grauschattierungen wahrgenommen, kommen schrittweise Hauptfarben wie z.B. Blau, Rot und Grün dazu, und letztendlich erschließt sich den Augen des Babys das gesamte Farbspektrum. Angeborene Sehfehler können diese Entwicklung jedoch von Anfang an verhindern. Bei einer erblich bedingten Katarakterkrankung (grauer Star) gilt es von Anfang an sich über das Krankheitsbild im Klaren zu sein, und vom Augenarzt sind die notwendigen Behandlungsschritte einzuleiten.
Merkmale des angeborenen grauen Stars
Merkmal des Krankheitsbilds ist eine Eintrübung der Linse. Manchmal ist die Erkrankung so stark ausgeprägt, dass eine Entfernung der Augenlinse unumgänglich ist. Befindet sich die Eintrübung nur in den Randbereichen der Linse, oder ist nur sehr minimal und wird das Sehen im zentralen Gesichtsfeld nicht beeinträchtigt, ist ein operativer Eingriff vermeidbar.
Unter welchen Umständen sollte eine Katarakt-OP durchgeführt werden?
Der Eingriff wird nur durchgeführt, wenn er wirklich erforderlich ist. Zunächst erfolgt eine gründliche Untersuchung. Es besteht im Falle einer Operation das Risiko eines zu hohen Augeninnendrucks, was zu einer Glaukomerkrankung (grüner Star) führen kann. Dieser kann entstehen, wenn flüssigkeitsregulierende Strukturen bei der OP beschädigt werden. Der Einsatz einer Narkose bringt weitere Risiken mit sich.
Bei einem stark ausgeprägten Katarakt, welches eine Operation unumgänglich macht, sollte nicht gezögert werden, um die Entwicklung der Sehfähigkeit des Babys zu gewährleisten. Laut Expertenmeinung ist der beste Zeitpunkt zur Entfernung des grauen Stars im Alter von 6 Wochen. Sobald eine Diagnose vom Facharzt gestellt wird, ist eine sofortige Entscheidung zu treffen und operative Maßnahmen sind einzuleiten.
Angeborene Katarakterkrankung |
Nach der Entfernung des grauen Stars sind Korrekturmaßnahmen wie das Einsetzen einer künstlichen Linse, Kontaktlinsen oder das Tragen einer Brille unumgänglich. Ohne diese postoperativen Fortgehensweisen wird die Entwicklung der Sehkraft und eine bleibende schlechte Sehfähigkeit Ihres Kindes, weiter bestehen.
Manche Experten sind gegen das Einsetzen einer künstlichen Augenlinse nach einer OP. Die natürliche Ausbildung der Sehfähigkeit wird durch diesen Eingriff unterbunden, da die künstlichen Linsen während des Alterungsprozesses des Kindes ausgetauscht werden müssen. Dies hat mit dem Wachstum des Auges nichts zu tun, sondern ist eine Veränderung in der Fähigkeit des Auges, das eintretende Licht zu brechen und in Sinnesdaten umzuwandeln.
Weiter bietet sich die Möglichkeit, nach der Entfernung der Linse, Kontaktlinsen anzupassen, um die vollständige Sehkraft wieder herzustellen. Dies ist eine von Fachärzten oft empfohlene Vorgehensweise nach einem operativen Eingriff, und das richtige Einsetzen der Kontaktlinsen kann schnell erlernt werden.
Masernerkrankungen während der Schwangerschaft können die Ursache für grauen Star bei Neugeborenen sein. |
Gründe für angeborene Katarakterkrankungen
Katarakte sind üblicherweise Personen im hohen Lebensalter vorbehalten. Bei Kindern sind die Ursachen z.B. Vererbung, Diabetes, allergische Reaktionen auf Medikamente, entzündliche Prozesse im Körper, Traumata und schwerwiegende Infektionen. Tetracycline sind erwiesenermaßen Auslöser für eine Kataraktbildung bei Säuglingen.
Wenn die Mutter an Röteln, Masern, Windpocken, Herpes Simplex, Grippe, Syphilis und vielen andere Infektionen im Schwangerschaftsstadium erkrankt, kann das Kind mit einer Katarakterkrankung geboren werden.
Kinder und Kleinkinder können aus den gleichen Ursachen, ohne ein angeborenes Krankheitsbild, am grauen Star erkranken. Traumata, z.B. durch heftige Schlageinwirkung auf den Kopf oder die Augen hervorgerufen, können eine Erkrankung bewirken. 33% der Katarakte im Kindheitsstadium sind angeboren und wurden nach der Geburt übersehen. Abnormalitäten im Aufbau der Proteinstruktur können außerdem eine Trübung der Augenlinse bei Kindern bewirken.
Verschiedene Arten des angeborenen grauen Stars
Katarakte werden entweder nach Grad der Trübung und der Lokalisation des Katarakts, oder dem zugrunde liegenden Krankheitsbild beschrieben.
Eine Operation wird nur dann durchgeführt, wenn das Sehen im zentralen Gesichtsfeld beeinträchtigt wird, und die normale Entwicklung der Sehkraft verhindert. |
Der Cataracta Traumatica wird durch Verletzungen des Auges und z.B. die Schädigungen durch UV-Strahlung und Röntgenstrahlung hervorgerufen. Medikamente, Rauchen und mangelhafte Ernährung sind weitere Auslöser.
Der Cataracta Congenita wird mit angeborenen Problemen assoziiert. Die Trübung befindet sich im vorderen Teil der Linse und ist klar lokalisierbar. Meistens ist hier eine OP nicht erforderlich.
Der Kernkatarakt liegt zentral in der Linse und ist die häufigste Form.
Beim hinteren subkapsulären Katarakt ist dieser im Innenteil der Augenlinse befindlich. Ähnlich dem des vorderen Poles, aber im hinteren Anteil der Linse gelegen.
Wenn angeborene Katarakte nicht frühzeitig erkannt und behandelt werden, können sie zu weiteren Problemen mit dem Sehapparat führen, wie Amblyopie, Schielen, Nystagmus und Probleme mit dem Fixieren des Auges auf Objekte. Diese Sehbeeinträchtigungen haben einen großen Einfluss auf die Lernfähigkeit Ihres Kindes, das Aussehen und sogar auf die Persönlichkeitsentwicklung. Aus diesem Grund ist es für Sie als Eltern wichtig, die Augen Ihres Kindes direkt nach der Geburt und in regelmäßigen Abständen untersuchen zu lassen.
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