Polycarbonat, Trivex und Xirm
Bei Trägern beliebt und robust, aber mit der Klarheit haperts. So könnte man die Eigenschaften von Polycarbonat als Brillenglasmaterial wohl ziemlich treffend umschreiben. Personen, die Wert auf robuste Glasmaterialien legen, aber nicht mit unscharfer Sicht und Farbabweichungen konfrontiert werden wollen, finden hier Informationen zu vergleichbaren Glasmaterialien. Erfahren Sie hier mehr zu gleichwertigen und sogar besseren Materialien, die den Geldbeutel schonen.
Polykarbonat wurde in Raumfähren benutzt. |
Polycarbonat
Die Mondmission in den 60ern legte den Grundstein für Polycarbonat. In den späten 70ern wurde der Markt für Brillengläser auf dieses Materiel aufmerksam, und seitdem wird es für die Gläserproduktion genutzt und weiterentwickelt. Polycarbonat wird wegen seiner hohen Belastbarkeit überwiegend für Kinder-, Sport- und Schutzbrillen benutzt. Polycarbonat-Gläser sind aufgrund Ihrer chemischen Zusammensetzung dünner und leichter als Ihre Standardpendants aus CR-39 mit einem Index von 1.50. Weiterhin tragen standardmäßiger UV-Schutz und eine flächendeckende Verfügbarkeit zu deren Beliebtheit bei.
Leider hat Polykarbonat einige Nachteile. Einer der Hauptprobleme bei der Verwendung von Polykarbonat ist der Mangel an guten optischen Eigenschaften. Mit einer Abbe-Zahl von lediglich 30 bietet Polycarbonat eine verhältnismäßig schlechte Sichtqualität. Das menschliche Auge verfügt über einen Abbe-Wert von 45 - 50. Gläser mit einer niedrigeren Zahl reduzieren die Klarheit der Sicht. Die Abbe-Zahl von Polycarbonat ist nur bedingt akzeptabel.
Schutzbrillengläser sollten aus einem der vorgestellten Materialien bestehen. |
Trivex
Das in Pennsylvania, USA gelegene Chemieunternehmen PPG ist eines der größten auf die Herstellung von Polycarbonat für die Gläserproduktion spezialisierten Unternehmen. 2001 stellte PPG ein Trivex genanntes völlig neues Material vor. Außer Polycarbonat ist Trivex das einzigste Gläsermaterial, welches die FDA-Widerstandstests mit Bravour besteht. Der Lichtbrechungsindex ist bei Trivex etwas niedriger (1.53 verglichen mit 1.59). Sein spezifisches Gewicht jedoch macht es dem leichtesten aller Gläsermaterialen. Zusätzlich verfügt Trivex über einen Standard-UV-Schutz.
Im Gegensatz zu Polycarbonat besteht die Abbe-Zahl bei Trivex aus einem viel höheren Wert. Mit einem Wert von 45 sind die optischen Eigenschaften von Trivex dem des menschlichen Auges gleichzusetzen. Störende chromatische Abweichungen gehören der Vergangenheit an. Trivex ist wegen seiner Materialeigenschaften im Herstellungsprozess wesentlich leichter zu bearbeiten.
Wegen seiner überragenden Glaseigenschaften ist Trivex wesentlich besser als Polycarbonat, und dies schlägt sich leider auf den Endpreis nieder.
Xirm
Seit 2011 sind andere Chemieunternehmen mit der Forschung an neuen genauso widerstandsfähigen Werkstoffen zur Gläserherstellung beschäftigt. Bis dato am Erfolgreichsten ist das Unternehmen KOC aus Südkorea. Das von KOC entickelte Monomer hat Materialeigenschaften, die denen von Trivex gleichzusetzen sind. Die Abbe-Zahl beträgt auch hier 45. Ein Vorteil allerdings ist ein höherer Gläserindex, was die Herstellung von dünneren Gläsern ermöglicht. Beim FDA-Widerstandfähigkeitstest wurden gleiche Werte erzielt.
Ein großer Vorteil von Xirm gegenüber Trivex ist dessen günstigerer Preis. Bei Visio-Rx.de besteht lediglich ein kleiner Preisunterschied zwischen Polycarbonat-Gläsern mit schlechten optischen Eigenschaften und hochwertigen Xirm-Gläsern. Dieser geringe Preisunterschied sollten jedem als Ansporn bei der Anschaffung von Xirm-Gläsern dienen. Sie werden es nicht bereuen.
Zusammenfassung:
|
Polycarbonat |
Trivex |
Xirm |
Chromatische Abweichung |
Bedeutend |
Keine |
Keine |
Nutzung in randlosen Gestellen |
Ja |
Ja |
Ja |
Index/Dichte |
1.59 |
1.53 |
1.58 |
Abbe-Zahl |
29 |
45 |
45 |
FDA-Widerstandstest bestanden |
Ja |
Ja |
Ja |
UV Schutz als Standard |
Ja |
Ja |
Ja |
Preis |
Moderat |
Hoch |
Ein wenig mehr als Polykarbonat |
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